SIP-Protokoll
SIP (Session Initiation Protocol) ist ähnlich wie HTTP und SMTP ein textbasiertes Protokoll für die Kommunikation über IP-Netzwerke. Es wird verwendet, um Medienstream-Sitzungen mit Sprach- und Videoelementen zu starten, zu ändern und zu beenden. SIP ist das für VoIP-Anwendungen (Voice over IP), vereinheitlichte Kommunikationsplattformen, Videokonferenzen, Anrufsteuerung und Instant Messaging verwendete Standardprotokoll. SIP bietet die Möglichkeit, Netzwerkprodukte verschiedener Anbieter zu verbinden, zu integrieren und anzuschließen.
Wie der Name schon sagt initiiert SIP lediglich die Übertragung und handelt die Sitzung aus, für die eigentliche Medienübertragung findet in der Internet-Telefonie das Real-Time Transport Protocol (RTP) Verwendung. RTP ist dann dasjenige Protokoll, welches die Video- und Audio-Streams überträgt.
SIP-Anrufe können auf verschiedene Art und Weise eingerichtet werden, es gibt jedoch drei Haupttypen: Peer-to-Peer-Anrufe (auch als lokale Anrufe bezeichnet), SIP-Serveranrufe (auch als Nebenstellenanlage bezeichnet) und SIP-Ferngespräche. Peer-to-Peer-Anrufe erfolgen zwischen zwei Geräten, z. B. Computern, Netzwerk-Lautsprechern, Türstationen, Kameras oder IP-Festnetztelefonen im selben Netzwerk.
Für SIP-Serveranrufe muss das Gerät mit einem SIP-Server verbunden sein, der die Anrufverbindungen verarbeitet. Ein SIP-Server oder eine Nebenstellenanlage ist ein Hub, der wie eine traditionelle Telefonzentrale funktioniert. Er kann im Intranet oder von einem Drittanbieter gehostet werden. SIP-fähige Geräte werden beim SIP-Server registriert und können sich anhand ihrer SIP-Adressen kontaktieren. Eine Nebenstellenanlage kann u.a. den Anrufstatus anzeigen, Rufweiterleitungen zulassen, Voicemail verarbeiten und Anrufe weiterleiten. Der Anruf erfolgt an die SIP-Adresse des Geräts, welcher der Präfix „sip:“ einer normalen E-Mail-Adresse vorangestellt ist, z.B. sip:user@domain. Bei einem Peer-to-Peer-Anruf enthält die SIP-Adresse allerdings eher die IP-Adresse als den Domain-Namen. Bei Dienstanbietern, die ein SIP-Trunking anbieten, können über das herkömmliche Telefonnetz Anrufe getätigt und SIP-Geräten althergebrachte Telefonnummern zugewiesen werden. Auf diese Weise können Anrufe von einem Netzwerk-Lautsprecher oder einer Netzwerk-Türstation zu einem Handy oder umgekehrt getätigt werden.
Zu den Vorteilen von SIP gehört, dass es sich hierbei um einen offenen Standard handelt, der sich auch zum Standard-Protokoll für Voice over IP entwickelt hat. Ein weiterer Vorteil von SIP ist die Möglichkeit, eine bereits etablierte Sitzung modifizieren zu können, um beispielsweise einen weiteren Teilnehmer hinzuzufügen. Ein Nachteil von SIP ist, dass es zur Übertragung der Sprachdaten auf RTP zurückgreift, was in Verbindung mit Firewalls zu Problemen führen kann. Für diese Problematik gibt es jedoch Abhilfen.
Mittlerweile wird SIP in der Version 2.0 verwendet, welche vom überwiegenden Teil der von VIDEOR angebotenen Intercom- und sonstigen Audio-Produkten unterstützt wird.