Übertragungsspezialist ComNet ermöglicht die Modernisierung der ursprünglich analogen Videoüberwachungsanlage in der Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main.
Seit dem 1. Juli 2005 führt das Waldstadion in Frankfurt am Main die Bezeichnung Commerzbank-Arena. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von 51.500 Zuschauern und gehört somit zu den zehn größten Fußballstadien Deutschlands.
Da das Stadion nicht nur Heimspielstätte des Fußballvereins Eintracht Frankfurt ist, sondern auch für Großveranstaltungen jeglicher Art genutzt wird, sorgten bisher zahlreiche (analoge) Kameras für einen reibungslosen Ablauf und optimale Sicherheit.
Die Ausgangslage
Installiert waren bis Ende 2016 bis zu 65 Kameras. 50 dieser Kamerassind steuerbar und als PTZ-Dome oder Schwenk-Neige-Kameras ausgeführt. Die gesamte Anlage ist unterteilt in die Innenraum- und Außenraumüberwachung. Übertragen wurden die Kameras im Inneren mittels Zweidraht-Technik; alle Außenkamerasignale wurden per LWL (Lichtwellenleiter) zur modularen analogen Kreuzschiene gebracht. Anschließend wurden alle Signale zu den verschiedenen Arbeitsplätzen wie Polizeileitstelle (2 Arbeitsplätze), ArenaControl (1 Arbeitsplatz) und Erkennungsdienst (2 Arbeitsplätze) geschaltet.
Die Herausforderung
Um für die Zukunft besser gewappnet zu sein, entschied sich der Betreiber, die Anlage zu modernisieren und die analogen Kameras schrittweise durch HD-IP-Kameras zu ersetzen. Eine wichtige Voraussetzung dafür war, das bestehende Kabelnetz weiter zu verwenden. Folgende Probleme wurden dabei erkannt: Die steuerbaren analogen PTZ- und Schwenk-Neigekameras benötigen zur LWL-Übertragung nur eine Faser. Die Zwei-Draht-Verkabelung wurde über mehrere Verteiler und Sammelkabel geführt. Volker Nieraad, Geschäftsführer der für die Arbeiten zuständigen Firma PMS aus Mainz vertraute der Firma ComNet seine Aufgabenstellung an, um gemeinsam eine optimale Lösung zu erarbeiten.
Der Partner
ComNet mit Hauptsitz in Danbury, Connecticut, USA entwickelt und produziert Übertragungssysteme und Ethernet-Produkte zum Einsatz unter schwierigen Bedingungen und Verwendung in der Sicherheitstechnik, der Verkehrsüberwachung und zu allgemeinen Kommunikations zwecken. Das Portfolio beinhaltet über 500 hochqualitative analoge oder digitale Produkte zur Video-, Daten-, Audio-, Kontakt- und Ethernet-Übertragung über LWL, Funk und bestehenden Verkabelungen wie Telefon- oder Koaxkabel. Dabei können mehrere analoge Signale über eine Faser „gemultiplext“ oder auch durch Verwendung von zwei optischen Ein- und Ausgängen redundant übertragen werden.
Die Lösung
Zur Übertagung der Signale über LWL wurden die Medienkonverter CNFE1002BPOEM/M für eine Faserverwendet. Diese geben außerdem PoE an die Kameras ab und vermindern somit den Verkabelungsaufwand. Empfangen werden diese Signale dann direkt auf einem LWL Switch CWGE24MS2, in dem ein SFP-26A das Signal aufnimmt.
Der in der Mitte der Arena hängende Videowürfel beherbergt zwei steuerbare IP-HD-PTZ-Kameras, welche mittels des Vierfach-Switches CNFE4+1SMSM2POE mit LWL- Ausgang und eines SFP-2 im oben genannten Switch auf die Anlage geführt werden. Der CNFE4+1SMS sorgt durch seine einzigartige Funktion, den Datenverkehr gerichtet nur auf den Uplinkport zu führen, für eine ruckelfreie und saubere Übertragung.
Ursprünglich wurde für die Zwei-Draht-Übertragung das Copperline System (z. B. CLFE1EOU) von ComNet vorgesehen. Dieses preiswerte System kann IP-Signale über CAT5-Kabel bis zu 600 m übertragen. Bei Übertragungen in mehrpaarigen Fernmeldekabeln stößt dieses System allerdings schnell an seine Grenzen. Die verwendete Quadraturmodulation der Signale lässt keine Übertragung von mehreren Signalen in einem Kabel zu. Deswegen konnte dieses System nur in den Fällen eingesetzt werden, wo eine sternförmige Verkabelung verwendet und nur ein Signal pro Kabel übertragen wurde.
Eine Win-win-win-Situation
Aber ComNet ist nicht umsonst einer der Hersteller mit der größten Vielfalt. Also wurde auch für die Übertragung im mehrpaarigen Sammelkabel eine Lösung gefunden. Hier wurden die VDSL-Kompo-nenten genutzt, die zum einen im Außenbereich von -40 bis 75 °C eingesetzt ( CNFE1CL1MC-M) werden, zum anderen aber auch im Rack als Empfänger genutzt werden können (CNFE2EOC im C1-EU).
Die empfangenen Signale wurden auf einen ebenfalls von ComNet gelieferten PoE Switch (CWGE26FX-2TX24MSPOE) aufgeschaltet, an dem auch zusätzliche Kameras per CAT-Kabel angebunden wurden. Somit konnte durch die Verwendung von unterschiedlichen Übertragungsprodukten von nur einem Hersteller ein Konzept umgesetzt werden, bei dem es nur einen technischen Ansprechpartner bei Übertragungsproblemen gab. Dies hat die Arbeit des Errichters um einiges erleichtert. Die gute Qualität und die langen Gewährleistungszeiten der Produkte sorgen außerdem für einen hohen Investitionsschutz über mehrere Jahre. Eine Win-win-win-Situation für alle Parteien – Betreiber, Errichter und Hersteller.