Überspannungen können aus verschiedenen Gründen auftreten, sei es durch Spannungsspitzen im Stromnetz, Schaltvorgänge oder Blitzschläge in Energie- und Signalleitungen und in deren Nähe, die noch in 2 km Entfernung gefährlich hohe Potentialdifferenzen nach sich ziehen können. Überspannungen können aber auch durch weitere, weniger offensichtliche Ereignisse wie kapazitiver oder induktiver Einkopplungen durch andere elektrische Systeme hervorgerufen werden. Auch elektrostatische Entladungen, die schon bei einfachen Handhabungen entstehen können, können Überspannungen hervorrufen. In Netzwerkkomponenten, wie Computer, Server, IP-Kameras, PoE-Switches und anderen elektronischen Geräten, sind diese Überspannungen besonders gefährlich. Sie können zu schweren Schäden führen, darunter Datenverlust, teure Reparaturen und sogar den Ausfall des gesamten Systems. Hier kommt der Überspannungsschutz ins Spiel, der dazu dient, diese Gefahren abzuwenden.
Der Aufbau solcher Geräte ist für Strom-, Daten oder Hochspannungsnetze unterschiedlich, die Funktionsweise ist jedoch grundsätzlich gleich. Nichtlineare Bauteile oder gasgefüllte Überspannungsableiter, die im normalen Betriebszustand hochohmig sind und daher keinen Einfluss auf das System haben, leiten eine plötzliche Überspannung in Bruchteilen von Sekunden gegen Masse ab, indem der ohmsche Widerstand schlagartig gegen Null geht. Meist kommen für Klein- und Signalspannungen Varistoren und Suppressordioden zum Einsatz die sich dadurch auszeichnen, dass sie nach dem Überspannungsereignis selbsttätig wieder sperren – die zu schützende Leitung wird dadurch nicht gestört. Die Ansprechzeit der Bauteile liegt im Bereich einiger 10 Nanosekunden, es können kurzfristige Spannungsereignisse von bis zu mehreren Kilovolt (kV) abgefangen werden.
Die Vorteile der Absicherung eines Netzwerks gegen Überspannung liegen auf der Hand, und nicht immer führen Überspannungen sofort zum Totalausfall eines oder mehrerer Geräte. Diese können auch geringfügig vorgeschädigt werden, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt vorzeitig verschleißen. Eine kontinuierliche Verfügbarkeit der gesamten Anlage ist dann nicht mehr gewährleistet.
Aufgrund der recht einfachen Bauweise sind Überspannungsschutzgeräte (Surge Protector Devices, SPD) für IP-Anwendungen sehr preiswert und stehen für alle Arten der in der IP-Videotechnik eingesetzten Kabelverbindungen, ob Ethernet, Koaxialkabel oder Zweidrahtverbindungen zur Verfügung. Selbstverständlich eignen sich viele dieser Geräte ebenso für analoge Anlagen. Von mehreren unseren Lieferanten haben wir Geräte für Sie im Angebot. Glasfaserkabel sind von Überspannungen nicht betroffen.