Unterm Strich: Monitore

Im Produktbereich „Monitore“ scheint sich zuletzt nicht viel getan zu haben. Sind Modelle und Hersteller also austauschbar, Feature-Unterschiede marginal oder egal geworden? Mitnichten. Monitor ist nicht gleich Monitor. Warum es sich lohnt, vor dem Kauf genau hinzuschauen.

Auf den ersten Blick könnte man annehmen, es gäbe – abgesehen von den Bildschirmgrößen, den Auflösungen und Videoeingängen – kaum Veränderungen im Produktbereich Monitore. Doch es lohnt sich, genau hinzuschauen, denn hier machen die kleinen Details den großen Unterschied. Die darüber entscheiden, wie am Ende das Videomaterial, aber auch Analysen, Grafiken, Dashboards beim Anwender ankommen.

Bevor man die technischen Funktionen einzelner Geräte vergleicht, sollte man zunächst klären, für welche Anwendung das Gerät vorgesehen ist. Denn die Applikation entscheidet darüber, ob eher ein Modell aus dem Consumer-Bereich oder ein Bildschirm für industrielle Anwendungen in Frage kommt. Bei den industriellen Anwendungen stehen in der Regel folgende Merkmale im Vordergrund: robuste mechanische Eigenschaften, Metallgehäuse in verschiedenen Größen ggfs. mit Schutzglas, erweiterter Temperaturbereich, Einbaumöglichkeit in Video Walls oder 19-Zoll-Racks, ausgewählte Bauteile für den 24/7-Betrieb, spezielle Videosignaleingänge wie z. B. HD Analog usw.


Welche Funktion ist relevant?

Wichtig ist die richtige Größe (Bildschirmdiagonale). Sie richtet sich nach der Art der Anwendung, den darzustellenden Inhalten und dem Betrachtungsabstand des Nutzers. Die Auflösung des Monitors muss zudem zur Anwendung und der Signalquelle passen. Mehr ist hier nicht zwangsläufig besser. Die derzeit gängigsten Auflösungen sind Full HD (1920 x 1080 Pixel) und Ultra HD/4K (3840 x 2160 Pixel). Entscheidend ist, dass der Monitor die Auflösung nativ unterstützt. Im Falle einer skalierten (gerechneten) Auflösung kann es unter Umständen zu Detailverlusten kommen. Vielen wird der Effekt bekannt sein, dass eine höhere Auflösung zur kleineren Darstellung des Bildinhaltes führen kann.

Die Auswahl der Videosignaleingänge des Monitors hängt ebenfalls von der jeweiligen Signalquelle ab. Die gängigsten Anschlüsse sind HDMI, DisplayPort, DVI oder VGA, vereinzelt auch noch CVBS Composite bzw. Y/C-Signaleingänge. Eingebaute Lautsprecher sind bei der Verwendung von Audiosignalen hilfreich, etwa beim Einsatz in Pförtnerhäuschen oder bei paralleler Wiedergabe von Video- und Audiomaterial. Einige Modelle verfügen über einen integrierten Mediaplayer, der die Wiedergabe von verschiedenen Formaten wie z. B. MPG, AV, MP4, JPG unterstützt. Dies ist u. a. sinnvoll, wenn Nutzern kunden- oder anwendungsspezifische Inhalte (Informationen, Hinweise, Werbungen etc.) angezeigt werden sollen.

Entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität des Monitors haben Helligkeit, Kontrast, Betrachtungswinkel und Reaktionszeiten. Beispielsweise dann, wenn man einen großen Monitor einsetzt und mehreren Betrachtern gleichzeitig die Möglichkeit geben möchte, die Inhalte (auch von der Seite oder oben bzw. unten) in guter Qualität zu betrachten. Typische horizontale und vertikale Betrachtungswinkel liegen zwischen 160–180 Grad.

Helligkeit und Kontrast sind dagegen wichtige Parameter beim Einsatz des Monitors in heller Umgebung. Man sollte den Monitor nicht so aufstellen, dass eine Lichtquelle (Sonne, Fenster etc.) von hinten einstrahlt. Typische Helligkeitswerte liegen zwischen 200–400 cd/m². Die Reaktionszeiten (Response Time) spielen bei sich rasch verändernden Bildinhalten eine entscheidende Rolle. Die Reaktionszeit gibt an, wie schnell ein Bildpunkt seinen Zustand verändert:
je schneller die Reaktionszeit, desto schneller der Wechsel des Bildinhalts. Das Kontrastverhältnis der Monitore ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die meisten Monitore haben heute ein standardmäßiges Kontrastverhältnis von 1000:1.

Angesichts der stetig steigenden Zahl der Bildschirmarbeitsplätze sollte man auch das Thema Ergonomie berücksichtigen. Da hier weitere Aspekte wie Raumbedingungen, Schreibtisch, Stuhl etc. hinzukommen, sei an dieser Stelle beispielhaft für die Auswahl des Monitors eine entsprechend horizontal/vertikal verstellbare Halterung oder ein Standfuß erwähnt. Die flexible Einstellung ermöglicht dem Nutzer individuelle Anpassungen seines Bildschirmarbeitsplatzes.

Sie sehen: Monitor ist nicht gleich Monitor. Die Bilddiagonale allein macht nicht den Unterschied, wenn es darum geht, den richtigen Bildschirm aus dem großen Angebot auszuwählen. Wir unterstützen Sie gerne dabei.